Letztes Update: 8. Februar 2024
Die winzigen Fingerchen und die kleinen Füßchen, die leuchtenden Augen und dieses herrliche Lachen – es gibt kaum jemanden, dem da nicht das Herz aufgeht. Trotzdem muss einmal gesagt werden, dass der Windelverbrauch bis zum Sauberwerden ziemlich hoch ist. Eine ganze Tonne Müll – also 1000 Kilogramm – fällt in dieser Zeit an.
Findige Köpfe haben versucht, kompostierbare Windeln herzustellen, damit – etwas überspitzt gesagt – die heutigen Babys später nicht in ihrem eigenen Müll ersticken. Die Ergebnisse können sich sehen lassen – und sind trotzdem noch nicht perfekt. Weitere Verbesserungen sind auf dem Weg.
Kompostierbare Windeln – Nachhaltig und ökologisch
Die am besten kompostierbare Windel ist die Fairwindel. Sie besteht aus kompostierbarer Kartoffel- und Maisstärke und chlorfreiem Zellstoff.
Die extrem saugfähigen Kügelchen in der Windel werden ersetzt durch Flocken aus Kartoffelstärke. Sie sind umschlossen von einer Hülle aus zertifizierter Maisstärke. Die Rohstoffe stammen übrigens teilweise aus Brandenburg. Dort wird die nicht für den Verzehr geeignete Industriekartoffel angebaut. Die Maisstärke stammt aus Anbaugebieten in Europa.
Eine dufte Sache
Die Fairwindeln enthalten keine Duftstoffe und auch keine Farben in Form von bunten Aufdrucken. 80 Milliliter kann die Windel problemlos aufsaugen. Das ist soviel wie ein Toilettengang eines zweijährigen Kindes.
Ähnlich wie die Komposttoiletten stinkt sie aber auch im vollen Zustand nicht. Der Geruch erinnert dann eher an ein Kirschkernkissen.
Fast geschafft
Das Ziel, kompostierbare Windeln zu entwickeln, haben die Erfinder schon fast geschafft. Allerdings noch nicht ganz: Denn die Bündchen sind aus Gummi und der Klettverschluss verrottet auch nicht. Doch das soll sich bald ändern. Die Gummiteile werden in Zukunft aus kompostierbarem Material gefertigt. Der Klettverschluss wird abnehmbar sein und wird wieder auf die frische Windel geklebt. Diese 15% unverrottbaren Materials sind aber nicht alleine der Grund dafür, dass die Babywindel nicht in die Bio-Tonne darf.
Baby als Düngerproduzent
Gülle und Feststoffe aus dem Kuhstall, dem Schweinestall oder der Klärschlamm aus der örtlichen Kläranlage dürfen als Dünger auf den landwirtschaftlichen Flächen verteilt werden. Frische menschliche Ausscheidungen dürfen da aber nicht dabei sein.
“Schatz, bring mal die Windeln auf den Kompost!”
Für die Versuchszwecke der Erfinder war das eigene Kompostieren die einzige Möglichkeit. Nach zwei Jahren sind nur noch die Kunststoffteile übrig, die dann heraus gesiebt werden. Im Alltag ist das allerdings für eine solche Menge Windeln eine ordentliche Herausforderung für den kleinen Komposthaufen im Garten – abgesehen davon, dass nicht alle Menschen einen Garten mit Komposthaufen besitzen.
Die ökologische Alternative: Stoffwindeln. Diese sind wiederverwertbar und in der Ökobilanz ähnlich hoch einzuschätzen. Mehr dazu Infos und entsprechende Produkte hier: https://www.windelzauberland.de/
Hersteller kompostierbarer Windeln
Die Eco attitude Windel aus Kanada
Sie wird als vegan und mit dem cruelty free – Zertifikat der PETA ausgezeichnet. Das macht etwas stutzig, denn man fragt sich natürlich, welche Tierversuche und Inhaltsstoffe für die Herstellung herkömmlicher Einwegwindeln nötig sind.
Ansonsten ist sie zwar nicht vollständig kompostierbar, aber immerhin biologisch abbaubar und wird CO2-neutral hergestellt. Sie ist relativ klein geschnitten und hat keinen allzu hohen Bund. Ein Auslaufen ist bei zu klein gewählter Größe möglich.
Die Koosh Öko-Windel
Diese Marke setzt nicht auf Kompostierbarkeit, sondern auf Recycling. Pumpspender von Pflegeprodukten bestehen aus Zuckerrohrabfällen, die Verpackung der Windeln ist aus 80% Recyclingmaterial. Bei der Windelherstellung werden 99% des Abfalls gleich wiederverwertet.
Die Windel ist natürlich schadstofffrei und besteht aus 100% natürlichen Materialen. 50% davon sind nachwachsende Rohstoffe. Diese Windel wird in Frankreich hergestellt.
Es gibt eine Reihe weiterer Öko-Windeln. Sie sind mehr oder weniger gut kompostierbar oder recyclebar
Bio Babby Windel
Sie ist in den Inhaltsstoffen sehr ähnlich der Fairwindel, allerdings ist sie mit großen Flüssigkeitsmengen etwas überfordert und läuft schnell über.
ECO Naty by Nature: Die Schwedische Windel ist hypoallergen und kompostierbar. Sie hat sogar das österreichische TÜV- Zertifikat.
Moltex Nature No.1
Sie ist nicht ganz so weich wie andere Windeln und eher Papier-ähnlich. Sie saugt aber gut und wird trotzdem gerne getragen.
Gut zu wissen …
Öko-Windeln werden gerne im Abo verkauft. Das macht es für den Käufer etwas günstiger. Trotzdem sind kompostierbare Windeln im Allgemeinen um einiges teurer als herkömmliche Produkte.
Generell gilt es, beim Windelkauf genau hinzusehen und eventuell Nachforschungen anzustellen: Windelhersteller müssen die Inhaltsstoffe nicht angeben und können auch nur einige Stoffe angeben, während sie beispielsweise Erdölanteile verschweigen. Manche Windeln enthalten trotzdem Superabsorber & Co.
Um schädliche Stoffe einzusparen, werden einige Öko-Windeln nicht bedruckt. Das macht es Ungeübten in der Hektik etwas schwerer, vorne und hinten zu unterscheiden.
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